Fehlernährt – durch gute Keto-Lebensmittel das Immunsystem stärken (Klaus Arndt)
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Artikel-Nr.:
0060
ISBN:
978-3-929002-64-7
Angaben:
262 Seiten (im Format A5), mit 35 Exkursen, 18 Tabellen und 6 Abbildungen.
Über die Keto-Diät hinaus: Immunsystem stärken und eine robuste Gesundheit erlangen
Wie schützt man sich vor Krankheit? Durch mehr Vitamine? Superfoods? Abstand halten und Hygiene?
Alles sinnvolle Maßnahmen, doch eine durchschlagende Wirkung haben sie nicht. Denn sie gehen nicht an den Kern des Problems. Unsere tägliche Ernährung – mit gefährlichen Lebensmitteln – schwächt das Immunsystem bereits so stark, dass wir Infektionen, Autoimmunkrankheiten und schließlich chronischen Erkrankungen nicht viel entgegenzusetzen haben. Wie kann es trotzdem gelingen, die Abwehrkräfte zu stärken, gesund und leistungsfähig zu bleiben? Dieser Frage geht das vorliegende Buch nach: Eine kohlenhydratarme Ernährung, besser noch: Eine ketogene Ernährung ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Doch bei den Lebensmitteln muss unbedingt genauer hingeschaut werden.
Ketogene Ernährung ist wichtig, die Vermeidung bestimmter Lebensmittel ist noch wichtiger
Trotz eines riesigen Angebots an Lebensmitteln, unzähligen Hinweisen zur gesunden Ernährung und einer Vielzahl von Nahrungsergänzungen sind die Menschen heute so krank wie nie zuvor. Auch Super-Foods, vegane Ernährung und Diäten für chronische Krankheiten haben nicht verhindert, dass seit 50 Jahren die meisten Menschen an Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen sterben, während Diabetes, Demenz, Autoimmun- und Lebererkrankungen immer weiter zunehmen. Gleichzeitig leiden viele Leute an Infekten, Entzündungen, Allergien und anderen Beschwerden, die kennzeichnend sind für ein gestörtes Immunsystem. Eine ketogene Ernährung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Gesundheit. Doch die Auswahl der richtigen Lebensmittel ist ebenso wichtig.
Die Wissenschaft hat unsere moderne Ernährung „Western Diet“ (westliche Ernährung) getauft. Das Verständnis dieses Begriffs muss allerdings erweitert werden – es geht nicht nur um Fast Food und verarbeitete Nahrungsmittel. Auch die meisten „gesunden“ Lebensmittel sind alles andere als gesund: Sie schädigen die Menschen viel stärker, als gedacht. Die immer wieder im Fokus stehenden Rückstände von Pestiziden oder andere Schadstoffbelastungen sind dabei eher ein Nebenthema, das vom Wesentlichen ablenkt.
Auch die Menschen mit einer Keto-Diät sind vom Problem betroffen
Der Anhänger der ketogenen Ernährung, der Mischköstler ebenso wie der Veganer, der Verfechter von Biokost, der Sportbegeisterte mit seinen Supplements, selbst der Kranke, der eine vom Arzt verordneten Diät einhält – sie alle sind von den gravierenden Nachteilen unserer heutigen, westlichen Ernährung betroffen. Viele werden, trotz Befolgung immer neuer Ernährungstrends, kaum weniger an Infektionen und Entzündungen leiden. Am Ende werden sie die gleichen Zivilisationskrankheiten entwickeln, an denen schon ihre Eltern gelitten haben. Eine Keto-Diät mit ihren niedrigen Kohlenhydratmengen ist bereits ein guter Schritt zur Vermeidung vieler Krankheiten. Aber auch die ketogene Ernährung kann durch Weglassen schädlicher Lebensmittel noch viel besser wirken.
Der Autor zeigt auf der Grundlage von mehr als 300 wissenschaftlichen Studien auf, wo die wahren Fallstricke der westlichen Ernährung liegen. Wer sie vermeidet, gewinnt einen guten Schutz vor ernsten Erkrankungen. Die Darmgesundheit (das Mikrobiom), das Immunsystem sowie die Widerstandskraft gegen Krankheitserreger und Gifte (bakterielle Toxine und Medikamente) werden enorm gestärkt. Krankheit muss kein Schicksal sein – wir haben es selbst in der Hand, uns davor zu schützen!
Wie alle Novagenics-Titel ist auch dieses Buch für die praxisgerechte Umsetzung der enthaltenen Informationen angelegt: Es enthält viele Exkurse mit erklärenden Hinweisen sowie Tabellen mit empfehlenswerten und zu meidenden Lebensmitteln. Darüber hinaus liefert es viele nützliche Tipps, wie eine gesunde, immunstärkende Ernährung beschaffen sein muss.
Hinweis des Autors zur Verbesserung der Keto-Diät
„Fehlernährt“ ist vielleicht mein wichtigstes Buch. Es ergänzt meine Titel „Abnehmen und heilen mit der optimierten Keto-Diät“ und „Die optimierte Keto-Diät – neue Leistungsernährung für den Kraftsport“. Seit vielen Jahren schon wollte ich mich diesem Projekt widmen, doch wegen der aufwendigen Recherche (das Thema ist ein Stiefkind der Wissenschaft) habe ich das Projekt immer wieder verschoben.
Es geht darum, die Fallstricke der modernen Ernährung – vermeintlich gesunde, aber z.T. ausgesprochen schädliche Lebensmittel – zu vermeiden und trotzdem so viele Nährstoffe wie möglich aufzunehmen. Und das kann nur gelingen, wenn man weiß, worauf man achten muss. Wie gesagt, Zusatzstoffe und Pestizidrückstände sind eher ein Nebenthema. Andere Komponenten der westlichen Ernährung schädigen den Körper weitaus gravierender; darüber hinaus setzen sie das Immunsystem außer Gefecht.
Stark eingeschränkte Abwehrkräfte gegen Krankheitserreger und Gifte sind aber – nicht nur in diesen Zeiten – ein enormer Nachteil im Leben.
Jeder kann sich auf einfache Weise schützen, um sich nicht jede Grippe oder andere ansteckende Krankheiten einzufangen. Und auch die meisten weiteren Erkrankungen, die heute als „Schicksal“ hingenommen werden, haben ihren Ursprung in unserer modernen Ernährung und sind vermeidbar! Dieses Buch klärt auf, wie man sich davor schützen kann.
Novagenics-Bücher sind überall im Buchhandel erhältlich, bei allen Online-Buchhändlern oder versandkostenfrei direkt von uns.
Inhaltsverzeichnis "Fehlernährt – durch gute Keto-Lebensmittel das Immunsystem stärken (Klaus Arndt)"
Fehlernährt: Immunsystem stärken durch ketogene Ernährung – Inhalt
1. Krank durch die moderne Ernährung?
- Nahrung im Überfluss
- Satt, aber krank
- Völker ohne Zivilisationskrankheiten
- Die vergessene Tradition der Esskultur
2. Rückblick in die Ernährungsgeschichte
- Traditionelle Ernährung bei Steinzeitjägern
- Traditionelle pflanzliche Nahrung
- Der Ackerbau in Europa
- Die Einführung des Zuckers
- Regionale und überregionale Lebensmittel
- Industrielle Nahrungserzeugung
3. Ernährung heute: Die Western Diet
- Wie die Western Diet entstand
- Die Verzuckerung der Ernährung
- Missbrauchte Wissenschaft
- Mehrfach ungesättigte Pflanzenöle in der Ernährung
- Ancel Keys und die Verdammung der gesättigten Fette
4. Fette in der Western Diet
- Fette und ihre Funktion im Körper
- Geänderter Fettverzehr
- Was sind Fettsäuren?
- Doppelbindungen und Oxidationsneigung
- Die Aufgabe der Desaturasen
- Mängel an essenziellen Fettsäuren?
- Kontrollierte Entzündung und Arachidonsäure
- Omega-6 und Omega-3-Fettsäuren – wie viel ist wirklich nötig?
- Linolsäure in unserer Ernährung
5. Gesundheitsschäden durch Linolsäure
- Die Widerlegung der Lipid-Hypothese
- Umstrittenes Cholesterin
- HDL-/LDL-Cholesterin und Oxidation
- Senkt Linolsäure nicht den Cholesterinspiegel?
- Herz-Kreislauferkrankungen richtig vorbeugen
- Die verschwiegenen Vorteile eines erhöhten Cholesterinspiegels
- Gibt es einen optimalen Wert für das Gesamtcholesterin?
- Linolsäure und das Gehirn
- Störungen der Gehirnentwicklung beim Kleinkind
- Was tun bei Kinderwunsch oder Schwangerschaft?
- Demenz und Alzheimer-Krankheit
- Was tun gegen die Alzheimer-Krankheit?
6. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren – die verkehrte Realität
- Schäden an allen Zellen des Körpers
- Beeinflussung wichtiger Hormone
- Verstärkung der Wirkung von Giften
- Schwächung des Immunsystems
- Gestörte Entgiftungsfunktion der Leber
- Gesättigte Fettsäuren schützen die Leber
- Krebs durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren
- Gesättigte Fettsäuren schützen vor Krebs
- Fettsäuren, die Krebs fördern
- Krebs durch schlechte Gene?
- Medikamente und Krebs
- Konjugierte Linolsäure (CLA)
- Wie entsteht CLA bei Wiederkäuern?
- Beste Strategie der Fettversorgung
- Qualität der Nahrungsmittel
- Tipps für die tägliche Ernährung
7. Kohlenhydrate in der Western Diet
- Viel mehr Kohlenhydrate aus Getreide und Zucker
- Erhöhte Insulinspiegel und Insulinresistenz
- Verstärkte Oxidationsprozesse durch Glucose
- Glucose und Herz-Kreislauferkrankungen
- Fructose als problematischer Zucker
- Bluthochdruck
- Fettleibigkeit und metaboles Syndrom
- Nichtalkoholische Fettleber
- Harnsäure und Gicht
- Krebszellen und Glucose
- Glucose für den Aufbau von Fettsäuren
- Kohlenhydratverzehr deutlich einschränken
8. Pflanzliche Nahrungsmittel
- Wie steht es um die Ackerböden?
- Die Erfindung des Kunstdüngers
- Kunstdünger als Ursache für abnehmenden Mikronährstoffgehalt
- Weniger Mikronährstoffe durch Chemikalien und Anbauweise
- Sekundäre Pflanzenstoffe
- Mikronährstoffe in pflanzlichen Nahrungsmitteln heute
- Strategien für die Versorgung mit pflanzlichen Nährstoffen
- Mikronährstoffe, nicht Kohlenhydrate sind entscheidend
- Enthalten Bio-Lebensmittel mehr Nährstoffe?
- Sekundäre Pflanzenstoffe – mehr als Antioxidanzien
- Optimale Nährstoffnutzung
- Viele verschiedene Lebensmittel einkaufen
- Frische Waren kaufen
- Dunkle Farben wählen
- Ausnahmen von der Farbenregel
- Zitrusfrüchte
- Hülsenfrüchte
- Wildkräuter
- Löwenzahn
- Brennnessel
- Obst und Gemüse: Entfernung von Pestiziden
9. Weitere Problemfelder der Western Diet
9.1 Das Mikrobiom
- Aufgaben des Mikrobioms
- Auswirkungen der Western Diet auf das Mikrobiom
- Kurzkettige Fettsäuren
- Süßstoffe und Emulgatoren
- Endotoxine und AGE
- Folgen eines geschädigten Mikrobioms
9.2 Milch und Milchprodukte
- Calcium, Hormone und Proteasehemmer
- Rinderinsulin und weitere insulinogene Wirkungen
- Starke Aktivierung von mTOR
- Östrogene
- Proteinpulver mit Milcheiweißen
- IGF-1 in Milchprodukten
- Bewertung Milchprodukte
9.3 Soja als problematisches Nahrungsmittel
- Anti-Nutriente in Soja
- Phytate und Lektine
- Phytoöstrogene in Soja
- Hemmung der Schilddrüse
- Soja liefert kein vollwertiges Protein
- Beeinflussung des Nierenstoffwechsels
- Bewertung von Soja
Schlusswort
Quellen
Exkurse, Abbildungen und Tabellen
- Exk. 1 Vitamine und Mineralien in Fleisch
- Tab. 1 Vitamine in Leber
- Tab. 2 Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente: Tägliche Zufuhr in der Steinzeit; Vergleich mit heutigen Empfehlungen
- Exk. 2 Kohlenhydrate und die Zähne
- Exk. 3 Jugendliche und Fast Food
- Exk. 4 Verzehr von Süßigkeiten in Deutschland
- Exk. 5 Salz fördert Entzündungen und schwächt das Immunsystem
- Tab. 3 Aufbau der Kohlenhydrate
- Exk. 6 Schädigen gesättigte Fettsäuren das Herz-Kreislaufsystem?
- Exk. 7 Wie die Fettsäuren benannt sind
- Tab. 4 Fettsäuren und ihre natürlichen Quellen
- Tab. 5 Fettsäuren in tierischen Fetten
- Tab. 6 Fettsäuren in pflanzlichen Fetten und Ölen
- Abb. 1 Aufbau einer Fettsäure
- Abb. 2 Fettsäuren: Gesättigte, ungesättigte und Omega-Klassifizierung
- Abb. 3 Struktur von cis- und trans-Fettsäuren
- Exk. 8 trans-Fettsäuren
- Exk. 9 Oxidation und oxidativer Stress
- Exk. 10 Einfach ungesättigte Fettsäuren als Antioxidanzien
- Exk. 11 Der Unterschied zwischen Weidehaltung und Kraftfutter
- Exk. 12 Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren
- Exk. 13 Omega-6- und Omega-3-Versorgung jeden Tag
- Tab. 7 DHA und EPA im Blut von Mischköstlern und Veganern
- Exk. 14 Wird aus Linolensäure zu wenig DHA gebildet?
- Exk. 15 Mit Omega-3-Fettsäuren angereicherte tierische Erzeugnisse
- Exk. 16 Mehrfach ungesättigte Fettsäuren und ihr Schadpotential
- Abb. 4 Zunahme von Linolsäure im Fettgewebe von US-Bürgern
- Exk. 17 Blutfette und Kohlenhydrate
- Exk. 18 Die Cholesterinwerte im Blut
- Exk. 19 Advanced Glycation End Products – Auswirkungen
- Exk. 20 Autophagie – der körpereigene Reparaturprozess
- Exk. 21 trans-Fettsäuren in Nahrungsmitteln
- Tab. 8 Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren in Rindfleisch
- Tab. 9 Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren in Schaffleisch
- Tab. 10 Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren in Fisch
- Tab. 11 Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren in Puten-/Hühnerfleisch
- Tab. 12 Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren in Schweinefleisch
- Tab. 13 Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren in Wildfleisch
- Exk. 22 Gute Gründe, nicht jeden Tag dasselbe zu essen
- Exk. 23 Linolsäure in Kosmetika und Körperpflegeprodukten
- Tab. 14 Zucker in verarbeiteten Nahrungsmitteln
- Exk. 24 Übergewicht durch Kohlenhydrate
- Abb. 5 Blutglucose und Insulin bei kohlenhydratreichen Mahlzeiten
- Tab. 15a Blutglucose und ischämische Herzerkrankungen
- Tab. 15b Blutglucose und Herzinfarkt
- Tab. 16 Fettsäuren in Nüssen und Samen
- Exk. 25 Sekundäre Pflanzenstoffe
- Exk. 26 Hoher Vitamingehalt und „Superfoods“
- Exk. 27 Pflanzliche Lebensmittel und ihre Fettsäuren
- Exk. 28 Kurkuma – Krebsbekämpfung auf vielen Wegen
- Exk. 29 Wie sinnvoll sind hohe Dosierungen einzelner Substanzen?
- Exk. 30 Heilkräutertees als Quelle für sekundäre Pflanzenstoffe
- Exk. 31 Salat aufbewahren
- Exk. 32 Allicin im Knoblauch besser nutzen
- Exk. 33 Western Diet und das Immunsystem
- Exk. 34 Advanced Glycation End Products in Lebensmitteln
- Tab. 17 Phytoöstrogene in Soja-Produkten
- Abb. 6 Limitierende Aminosäure und Proteinwertigkeit
- Exk. 35 Kann Cystein das Methionin ersetzen?
- Tab. 18 Das Aminosäurenprofil von Sojaprotein im Vergleich
Leseprobe "Fehlernährt – durch gute Keto-Lebensmittel das Immunsystem stärken (Klaus Arndt)"
Fehlernährt: Immunsystem und Abwehrkräfte stärken – Leseprobe
Gesättigte Fettsäuren schützen die Leber
Eine weiteres Feld, auf dem die irreführenden Ernährungsempfehlungen der letzten Jahrzehnte sich negativ ausgewirkt haben, ist die Schädigung wichtiger Organe im Körper des Menschen. Die Leber, das unverzichtbare Entgiftungsorgan unseres Körpers, kann hier als Beispiel dienen.
Die Leber als wichtiges Steuer- und Regelorgan sendet keine Schmerzsignale aus, wenn ihre Funktion angegriffen wird. Eine Infektion mit Krankheitserregern, die bekanntesten darunter Hepatitisviren, wird in der Regel zügig bemerkt, da sie zu einer Gelbfärbung der Augen, später auch der Haut, der sog. Gelbsucht führt. So kann frühzeitig eine Behandlung eingeleitet werden.
Eine langfristige Schädigung durch Gifte wie z.B. Alkohol oder eine zu hohe Kalorienzufuhr wird dagegen lange nicht bemerkt. Beides führt zur Einlagerung von Fettsäuren in den Leberzellen, die dadurch zunehmend stärker in ihrer Funktion eingeschränkt werden. Am Ende dieser Schädigung steht eine Leberzirrhose: Stark geschädigte Bereiche der Leber vernarben und scheiden damit endgültig als funktionsfähige Teile aus. Auf diese Weise wird die Lebertätigkeit immer weiter eingeschränkt, womit zunehmend mehr Beschwerden einhergehen.
Bei genauer Betrachtung ergibt sich wiederum, dass die falschen Ernährungsempfehlungen der vergangenen Jahrzehnte auch das Problem der Lebererkrankungen verschlimmert haben: Die verteufelten gesättigten Fettsäuren üben nämlich eine starke Schutzwirkung gegen Leberschäden aus, die durch Gifte verursacht werden, während die hochgelobten mehrfach ungesättigten Fettsäuren das Krankheitsbild verschlimmern.
Leberschäden durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Im Tierversuch ergab sich, dass gesättigte Fettsäuren in Form von Rindertalg und Mittelkettigen Triglyzeriden (MCT) das Krankheitsbild von durch Alkohol ausgelösten Leberschäden deutlich bessern: Bei einem Tierversuch erhielten Ratten eine Ernährung mit 45%igen Fettanteil in Form von Maiskeimöl (das enthält ca. 50% der zweifach ungesättigten Linolsäure); durch gleichzeitige Gabe von Alkohol wurde eine Leberschädigung ausgelöst. Wurde das Maiskeimöl durch gesättigte Fettsäuren ersetzt, kam es mit steigender Zufuhr (bis zu 30% am Gesamtfettanteil) zu immer ausgeprägteren Verbesserungen: Alle Anzeichen der Leberschädigung besserten sich, der oxidative Stress der Leberzellen und die Leberverfettung (Steatose) nahmen ab. [137]
Der gleiche Effekt zeigte sich bei Ratten mit einer Leberschädigung, die keinen Alkohol erhielten. Bei einem Gesamtfettanteil der Ernährung von 70% (entweder allein als hoch ungesättigtes Maiskeimöl oder Maiskeimöl in Verbindung mit gesättigten Fettsäuren aus Rindertalg und MCTs) kam es zu den gleichen Verbesserungen des Leberstoffwechsels, je höher der Anteil der gesättigten Fettsäuren ausfiel. Vor allem der bessere Schutz der Zellmembranen gegen freie Radikale, sowie eine verbesserte Funktion der Mitochondrien stachen hervor und die Steatose nahm immer mehr ab – die krankhaften Fetteinlagerungen in der Leber wurden also verstärkt abgebaut. [138]
Beide Versuche zeigen deutlich, dass die unstabile Linolsäure neben den Störungen des Fettstoffwechsels in der Leber zu starken Oxidationsschäden an diesem Organ (in den Zellmembranen, Mitochondrien etc.) führt. Je höher der Anteil an stabilen gesättigten Fettsäuren und je niedriger der Anteil an Linolsäure in der Ernährung, desto geringer fallen die Schäden aus und die Leber heilt „von allein“.
Alkoholbedingte Leberschäden und mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Eine Untersuchung aus dem Jahre 2001 ergab eine noch stärkere Schutzwirkung gesättigter Fettsäuren gegen alkoholbedingte Lebererkrankungen, wenn mehrfach ungesättigte Fettsäuren (vor allem Linolsäure, aber auch die sog. Fischöle EPA und DHA) aus der Ernährung verbannt wurden.
Bei Ratten, die entweder Palmöl (enthält 50% gesättigte Palmitinsäure und 40% der einfach ungesättigten Ölsäure) oder Mittelkettige Trigylceride (MCT) erhielten, kam es zu einer Umkehr (!) der alkoholbedingten Leberschäden: Obwohl die Versuchstiere weiter die gleiche Menge Alkohol erhielten, die zuvor zur Leberschädigung geführt hatte, verschwanden sowohl die Entzündungen als auch das krankhafte Bindegewebswachstum (Fibrosen) und das abgestorbene Gewebe (Nekrosen) in der Leber! [140]
Die Heilwirkung gesättigter Fettsäuren auf eine geschädigte Leber fällt also umso größer aus, je höher ihr Anteil in der Ernährung ist. Die Verabreichung von Fischölen und Alkohol dagegen führte zur stärksten Entzündungsreaktion und den größten Leberschäden: Es ergaben sich die höchsten Anstiege an Endotoxin (Bakteriengift), der Fettsäurenoxidation sowie der Aktivierung von Entzündungsmarkern wie NF-kappaB und TNF-alpha. [140]
Ein weiterer Hinweis darauf, dass auch die „guten“ Fischöle in erhöhter Dosierung ausgesprochen negative Wirkungen zeigen! Hier ist in erster Linie die unstabile Natur der hoch ungesättigten Fischöle (DHA und EPA) für die Schäden verantwortlich: Beide oxidieren noch schneller, als die zweifach ungesättigte Linolsäure; daher fallen die Schäden an der Leber auch gravierender aus.
Gesättigte Fettsäuren schützen die Leber vor Schäden durch Schmerzmittel
Gesättigte Fettsäuren schützen die Leber auch vor anderen Giften, wie z.B. Acetaminophen, dem Wirkstoff des Schmerzmittels Paracetamol. Olivenöl und Rindertalg milderten die Giftwirkung des Acetaminophens bei Ratten, während Maiskeimöl das Krankheitsbild verschlimmerte. [141] Somit zeigt sich, dass auch der Schutz der Leber gegen andere Gifte umso besser ausfällt, je höher der Anteil der gesättigten (und einfach ungesättigten) Fette in der Ernährung ist.
Bei der Betrachtung des Problems darf aber nicht vergessen werden, dass ein krankhafter Fettaufbau in der Leber auch durch eine kohlenhydratreiche Ernährung erfolgen kann (siehe dazu unter 7.5.3). Mehr im Buch...
Quellen
- 137 Ronis, MJJ; Korourian S, Zipperman M, et al: Dietary saturated fat reduces alcoholic hepatotoxicity in rats by altering fatty acid metabolism and membrane composition. J Nutr. 2004 Apr;134(4): S. 904-912.
- 138 Ronis MJJ, Baumgardner JN, Sharma N, et al: Medium chain triglycerides dose-dependently prevent liver pathology in a rat model of non-alcoholic fatty liver disease. Exp Biol Med (Maywood). 2013 Feb;238(2): S. 151-162.
- 139 Tierfette und -öle. In: Ebermann R, Elmadfa, I: Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung, Seite 552. Springer Verlag, Wien 2008.
- 140 Nanji AA, Jokelainen K, Tipoe GL, et al: Dietary saturated fatty acids reverse inflammatory and fibrotic changes in rat liver despite continued ethanol administration. J Pharmacol Exp Ther. 2001 Nov;299(2): S. 638-644.
- 141 Hwang J, Chang YH, Park JH, et al: Dietary saturated and monounsaturated fats protect against acute acetaminophen hepatotoxicity by altering fatty acid composition of liver microsomal membrane in rats. Lipids Health Dis. 2011 Oct 20;10: S. 184.
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